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Cybersicherheit

Wie Unternehmen sich wirksam vor Cyberangriffen schützen können

Roger Engweiler |

Die zunehmende Digitalisierung bringt für Unternehmen viele Vorteile: effizientere Prozesse, schnellere Kommunikation und bessere Vernetzung. Doch sie birgt gleichzeitig auch ein großes Risiko: Cyberangriffe. Jedes Unternehmen, egal ob groß oder klein, ist potenziell gefährdet. Denn Cyberkriminelle greifen längst nicht mehr nur große Konzerne an, sondern immer häufiger auch mittelständische und kleinere Unternehmen, die oft einfacher zu attackieren sind. Dieser Blogartikel erklärt, welche Cyberangriffe besonders häufig vorkommen und wie Unternehmen einfache und wirksame Schutzmaßnahmen dagegen treffen können.

Warum Cybersicherheit für Unternehmen so wichtig ist

Ein erfolgreicher Cyberangriff kann schwerwiegende Folgen für ein Unternehmen haben. Neben dem unmittelbaren finanziellen Schaden durch gestohlene Daten oder Erpressung können Kundenvertrauen, Firmenimage und Geschäftsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigt werden. Auch rechtliche Konsequenzen und hohe Bußgelder sind bei Datenschutzverletzungen nicht selten.

Doch keine Sorge: Mit gezielten Maßnahmen und der richtigen Vorsorge können sich Unternehmen wirksam gegen Cyberattacken schützen.

Häufige Angriffsmethoden – das sollten Unternehmen kennen

Um sich gegen Cyberkriminalität zu schützen, ist es wichtig, zunächst zu verstehen, wie Angreifer überhaupt vorgehen. Hier sind die häufigsten Angriffsmethoden verständlich erklärt:

Phishing und Social Engineering

Phishing ist eine Methode, bei der Angreifer gefälschte E-Mails versenden, um sensible Informationen wie Passwörter, Bankdaten oder Zugangsdaten zu stehlen. Diese E-Mails wirken oft täuschend echt und verleiten Mitarbeiter dazu, auf gefährliche Links zu klicken oder Anhänge zu öffnen. Bei Social Engineering werden Mitarbeiter gezielt manipuliert, um Informationen preiszugeben.

Malware (Schadsoftware)

Malware umfasst Viren, Trojaner oder Würmer, die Systeme infizieren, Daten stehlen oder unbrauchbar machen. Malware gelangt oft über infizierte Anhänge in E-Mails, unseriöse Websites oder manipulierte Software auf Unternehmensgeräte.

Ransomware

Ransomware verschlüsselt Unternehmensdaten und macht sie unzugänglich. Die Angreifer fordern ein Lösegeld, um die Daten wiederherzustellen. Besonders problematisch: Selbst nach einer Zahlung gibt es keine Garantie, dass die Daten tatsächlich freigegeben werden.

Passwort-Angriffe (Brute-Force-Attacken)

Bei diesen Angriffen versuchen Hacker, durch automatisierte Verfahren (häufige Login-Versuche) schwache Passwörter zu knacken und Zugriff auf Unternehmenssysteme zu erhalten.

Man-in-the-Middle-Angriffe

Bei dieser Methode fangen Angreifer unbemerkt die Kommunikation zwischen zwei Parteien (zum Beispiel Mitarbeiter und Unternehmensserver) ab, um sensible Informationen auszuspionieren oder zu manipulieren.

DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service)

DDoS-Angriffe haben das Ziel, Websites oder Online-Dienste durch massenhaften, künstlich erzeugten Datenverkehr lahmzulegen. Dabei nutzen Angreifer Tausende von infizierten Computern, um gleichzeitig eine Webseite aufzurufen und diese mit Anfragen zu überlasten. Die Folge: Die Webseite ist nicht mehr erreichbar und der Geschäftsbetrieb kann empfindlich gestört werden.

Beispiel:
Ein typisches Beispiel dafür sind Angriffe auf Online-Shops oder Banken. Wenn die Webseite nicht erreichbar ist, entstehen Umsatzausfälle, verärgerte Kunden und Imageschäden. Unternehmen wie Cloudflare helfen hierbei, indem sie unerwünschten Traffic automatisch erkennen, filtern und blockieren. Durch intelligente Analyseverfahren werden echte Besucher weiterhin zugelassen, während der Angriff effektiv abgewehrt wird.

Wirksame Maßnahmen, um Cyberangriffe abzuwehren

Jedes Unternehmen kann mit gezielten Maßnahmen das Risiko eines Cyberangriffs deutlich reduzieren. Hier sind die wichtigsten Schritte, verständlich für Laien erklärt:

Mitarbeiterschulungen – Wissen schützt!

Da Mitarbeiter oft die Schwachstelle eines Unternehmens darstellen, ist es entscheidend, regelmäßig aufzuklären und zu schulen. Mitarbeiter sollten wissen, wie Phishing-Mails aussehen, welche Anhänge gefährlich sein könnten und wie sie verdächtige Aktivitäten melden.

Tipp: Regelmäßige Awareness-Schulungen helfen, Mitarbeiter zu sensibilisieren und so Angriffe frühzeitig zu erkennen.

Sichere Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung

Sichere Passwörter sind die Basis jeder Cyberabwehr. Unternehmen sollten eine Passwort-Richtlinie einführen, die starke Passwörter vorschreibt. Noch besser ist die Nutzung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), bei der zusätzlich zum Passwort ein weiterer Sicherheitsfaktor (zum Beispiel ein SMS-Code oder eine App) verwendet wird.

Antivirus-Software und Firewalls einsetzen

Antivirus-Programme und Firewalls schützen Systeme effektiv vor Malware und Angriffen von außen. Wichtig: Regelmäßige Updates sicherstellen, da neue Bedrohungen täglich entstehen.

Sicherheitsupdates regelmäßig durchführen

Häufig werden Unternehmen Opfer von Angriffen, weil bekannte Sicherheitslücken nicht rechtzeitig geschlossen wurden. Regelmäßige Updates von Software, Betriebssystemen und Anwendungen verhindern, dass Hacker diese Schwachstellen ausnutzen können.

Backups – regelmäßig und systematisch durchführen

Eine regelmäßige Datensicherung („Backup“) ist unerlässlich, um bei Angriffen (z. B. durch Ransomware) keine kritischen Daten zu verlieren. Die Datensicherung sollte regelmäßig auf externe Server oder Cloud-Dienste erfolgen, um sie vor einem direkten Angriff auf das Firmennetzwerk zu schützen.

Sicherer Umgang mit E-Mails und Anhängen

Unternehmen sollten klar kommunizieren, wie Mitarbeiter mit E-Mails und Anhängen umgehen müssen: Verdächtige E-Mails sofort melden und keine unbekannten Anhänge oder Links öffnen.

Netzwerke schützen und segmentieren

Die Netzwerksegmentierung verhindert, dass ein einziger infizierter Rechner im Unternehmen sämtliche Systeme lahmlegt. Durch die Aufteilung in unterschiedliche Bereiche („Segmente“) bleiben wichtige Systeme geschützt, selbst wenn ein Bereich kompromittiert ist.

VPN und verschlüsselte Verbindungen nutzen

Unternehmen sollten insbesondere beim mobilen Arbeiten oder Homeoffice VPN-Lösungen („Virtual Private Network“) einsetzen, die Verbindungen verschlüsseln. Dadurch können Angreifer Daten nicht ohne weiteres abfangen oder manipulieren.

Schutz vor DDoS-Angriffen

Um DDoS-Angriffe effektiv abzuwehren, können Unternehmen auf spezialisierte Anbieter wie Cloudflare zurückgreifen. Diese Anbieter analysieren eingehenden Datenverkehr in Echtzeit und filtern schädliche Anfragen automatisch heraus. So bleibt die Webseite erreichbar und funktionsfähig.

Notfallplan erstellen

Für den Ernstfall sollte jedes Unternehmen einen klaren Notfallplan erstellen. Dieser regelt, wie im Falle eines Cyberangriffs vorzugehen ist: Wer muss benachrichtigt werden? Welche Schritte sind zuerst einzuleiten? Wie wird der Schaden minimiert?

Cybersicherheit als Unternehmenskultur etablieren

Langfristig ist Cybersicherheit vor allem dann effektiv, wenn sie Teil der Unternehmenskultur wird. Führungskräfte und Mitarbeiter müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen, das Sicherheitsbewusstsein schärfen und stetig verbessern. Dabei ist entscheidend:

  • Sicherheit nicht nur als IT-Thema betrachten, sondern als unternehmerische Aufgabe.

  • Regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen und Anpassung an neue Bedrohungen.

  • Offene Kommunikation über Risiken, Vorfälle und Sicherheitslücken, um das Bewusstsein aller zu erhöhen.

Fazit: Cybersicherheit betrifft jedes Unternehmen

Cybersicherheit ist längst keine freiwillige Zusatzleistung mehr, sondern essenzieller Bestandteil jeder erfolgreichen Unternehmensstrategie. Bereits einfache Maßnahmen wie Mitarbeiterschulungen, regelmäßige Updates, sichere Passwörter und konsequente Datensicherung reduzieren das Risiko deutlich.

Jedes Unternehmen, egal welcher Größe, kann und sollte aktiv in die eigene Cybersicherheit investieren. Denn Vorsorge ist wesentlich günstiger und effektiver als die Behebung der Folgen eines Cyberangriffs.

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